top of page
EnstehungUndWerk

 

Entstehung von Rossinis Stabat Mater

​

Das Stabat Mater von Gioacchino Rossini ist eine von seinen raren geistlichen Kompositionen.

Rossini hatte den Auftrag für die Vertonung des Stabat-Mater-Textes 1831 vom spanischen Staatsrat und Theologen Manuel Fernández Varela erhalten. Da Rossini während der Komposition erkrankte, der Auftraggeber aber auf der Fertigstellung des Werkes beharrte, bat Rossini seinen Schüler Giovanni Tadolini, fehlende Teile zu ergänzen. Diese Mischfassung wurde am Karfreitag, den 5. April 1833 in Madrid uraufgeführt. Nach Fernández Varelas Tod widmete sich Rossini nochmals dem Werk und ersetzte Tadolinis Teile durch selbst komponierte Beiträge. Diese revidierte Version wurde erstmals am 7. Januar 1842 im Théâtre-Italien in Paris dargeboten.

​

Stabat Mater

​

Das Stabat Mater (nach dem Gedichtanfang Stabat mater dolorosa, lat. für „Es stand die Mutter schmerzerfüllt“) ist ein mittelalterliches Gedicht, das die Mutter Jesu in ihrem Schmerz um den gekreuzigten Jesus als zentralen Inhalt hat. Die Verfasserschaft ist ungeklärt. Das Gedicht wurde in der Vergangenheit unter anderem Papst Innozenz III. († 1216) sowie den Franziskanern Iacopone da Todi († 1306) und Johannes Bonaventura († 1274) zugeschrieben.

Das Stabat Mater fand 1521 Eingang in das Missale Romanum, wurde aber wie fast alle Sequenzen durch das Konzil von Trient aus dem Gottesdienst verbannt. 1727 wurde es bei der Einführung des Festes Septem Dolorum Beatae Mariae Virginis (Gedächtnis der sieben Schmerzen Mariens) als Sequenz in den Messtext und als Hymnus in das Brevier der katholischen Kirche aufgenommen und gehört seither wieder zur katholischen Liturgie. Allerdings wurde das 1727 auf den Freitag nach dem Passionssonntag gelegte Fest durch die Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils abgeschafft, so dass das Stabat Mater als liturgisches Stück nur noch am 15. September, dem heutigen Termin Gedächtnis der Schmerzen Mariä, ad libitum (nach Vorliebe) gesungen oder gebetet wird.

​

Musikalische Struktur

​

Das Stabat Mater ist in zehn Sätze untergliedert:

​

  1. Introduzione, Coro e Solisti –  Stabat Mater dolorosa

  2. Aria per Tenore – Cuius animam

  3. Duetto per Soprano e Mezzosoprano – Quis est homo

  4. Aria per Basso – Pro peccatis

  5. Recitativo per Basso e Coro – Eia, Mater

  6. Quartetto, Solisti – Sancta Mater

  7. Cavatina per Mezzosoprano –Fac ut portem

  8. Aria per Soprano e Coro – Inflammatus et accensus

  9. Quartetto, Solisti – Quando corpus

  10. Finale, Coro – Amen, in sempiterna

​

​

Plakat_20191117_FIN.png
bottom of page